Donnerstag, 10. Dezember 2015

Der Winter naht...

... und Mama näht, denn da brauchen die Kinder neue Jacken. Letztes Jahr hatte ich für die Große schon mal die "French Dots" aus der damaligen Herbst-Ottobre genäht:

Was saß die vor einem Jahr noch locker... (tragbar war sie aber immerhin bis jetzt, wenn auch knapp - da sind die Händchen zumindest nicht mehr drin verschwunden)
Da ich den Baumwoll-Stoff mit den bunten Dreiecken so toll fand, habe ich mir sicherheitshalber gleich noch für die nächsten Jacken Nachschub besorgt (was gut war, denn inzwischen hab ich ihn beim Stoffladen meines Vertrauens nur noch ein weißgrundig gefunden, und das ist für Kinderjacken wohl eher wenig geeignet). Eigentlich hatte ich allerdings erwartet, das ich pro Jahr nur EINE Jacke nähen muss und die Kleine jeweils die Vorjahres-Jacke der Großen auftragen kann. Sollte bei 15 Monaten Abstand doch eigentlich ganz gut passen...
Tja, denkste! Meine Mini-Maus ist ein solcher Winzling, dass sie gerade mal Größe 74 trägt - mit 14 Monaten! Die alte Jacke der Großen ist halt aber Größe 86, was kleineres war im Schnittmuster auch nicht vorgesehen.
Also musste ich das Ottobre-Schnittmuster auch noch runtergradieren (allerdings nur auf 80, der nächste Wachstumsschub ist so was von überfällig, und völlig versinken tut sie darin immerhin nicht).
Für die Große habe ich mich dann aber für eine JaWePu entschieden, da Madame zur Zeit viel Wert auf Taschen legt, und bei der French-Dots durch die eigentlich so hübsche Assymetrie halt nur eine Tasche vorgesehen ist. (Inzwischen kam mir die Idee, eine weitere Tasche versteckt in die Seitennaht einzubauen, aber mit der JaWePu-Lösung bin ich auch zufrieden).
Beide Jacken haben Reflektor-Paspeln eingebaut und sind innen mit Wellness-Fleece gefüttert. Bei der JaWePu hab ich an der Kapuze noch ein bisschen was verändert, so dass man sie jetzt auch mit Klettverschluss etwas dichter am Hals schließen und mit Gummiband enger ziehen kann.

Ein paar Tragefotos habe ich inzwischen auch machen können, leider haben die beiden zur Zeit wenig Lust darauf - meistens ist die Kamera dann viel interessanter und muss aus der Nähe untersucht werden.

 


Außerdem habe ich hier ja schon mal überlegt, ob man das System für die warmen Füßchen bei Bedarf nicht auch für Handschuhe umsetzen kann, und das bei diesen Jacken mal probiert. Auf dem Foto ist jeweils der linke Ärmel zum Bündchen gefaltet, der rechte auf komplette Länge ausgeklappt.
Gut, vollständige Handschuhe sind es nicht, dafür fehlt der Daumen (mag sein, dass man den auch noch irgendwie annähen könnte, aber das war mir zu viel Friemelei), aber für den Notfall, wenn man die normalen Handschuhe vergessen oder verloren hat und nur mal schnell die Hände aufwärmen will, reicht es allemal.
Die Vorgehensweise ist ähnlich wie bei den Füßchen, allerdings habe ich hier doppellagig gearbeitet, und dafür gesorgt, dass alle Nahtzugaben versteckt sind, dann diese "Handschuhe" werden ja voraussichtlich häufiger als normales Bündchen genutzt. Es hat zwar ein paar Anläufe gebraucht, bis ich die richtige Anordnung der beiden Bündchenstücke herausgefunden hatte, aber dann ist es wirklich einfach, sogar noch leichter als die einlagige Variante. Deshalb kommt hier Teil 2 des Tutorials: 

Warme Hände oder Füße bei Bedarf mit doppellagigem Bündchen


Ihr braucht wieder pro Seite zwei Bündchenstreifen mit folgenden Maßen:
X: Hälfte der üblichen Bündchenbreite + NZ auf beiden SeitenY: (Länge vom Ende des Ärmels bis zu den Fingerspitzen + NZ)*2
Z: Y + 8 cm

Diesmal habe ich zur besseren Erkennbarkeit zwei unterschiedliche Farben genommen.

 
 Dann legst Du die beiden Streifen rechts auf rechts wie im nächsten Bild und der Zeichnung gezeigt aufeinander:


Die grünen Striche markieren die Mitte des kürzeren Streifens, der gefaltete Teil muss direkt daneben liegen.
Dann nähe mit elastischem Stich die langen Kanten entlang und achte darauf, dass sich nichts verschiebt.
Anschließend werden die so entstandenen Röhren umgeklappt wie normale Bündchen, so dass nun die rechte Seite außen liegt.
Das sieht dann so aus, wie auf dem nächsten Foto, und bei der Gelegenheit kann man auch einmal schnell prüfen, um alles richtig gemacht wurde und das Umschlagen funktioniert (oder ob man versehentlich das Bündchen ganz zugenäht hat, wie ich beim ersten Versuch...)

Zum Annähen an den Ärmel muss dann aber natürlich der Umschlag nach innen, denn ihr stülpt es ja mit der Außenseite nach innen über den Ärmel (entspricht rechts auf rechts). 

Der Umschlag sollte hier (im geöffneten Zustand) an der Vorderseite des Ärmels liegen, im geschlossenen Zustand liegt er dann hinten und stört weniger.

Meine Große kann die Bündchen schon gut selber umklappen (und tut es auch dauernd mit Begeisterung), die Kleine braucht dabei natürlich noch Hilfe.


Da die eine Jacke schließlich ein JaWePu ist, verlinke ich den Artikel bei Schnabelina und beim Nähfrosch (kostenlose Schnittmuster-Linkparty), und außerdem bei Kidddikram und Meitlisachen. (Zu Seasonal Sewing wollte ich eigentlich auch, aber da gibt's keinen Link für den Dezember, was ist da los?)
Ach ja: Und über Kommentare, hier oder bei Facebook, freue ich mich immer!

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