Kein Job ist zu groß, keine Nähmaschine zu klein!

Na klar, Paw Patrol! Ehrlich, hätten sich die Mädels etwas anderes als Faschingskostüme gewünscht, wäre ich schon schwer erstaunt gewesen.
Die Wahl der beiden Großen war schnell getroffen, wie bei den Pullis entschied die Große sich für Everest, die Mittlere für Skye. Ganz kurz war bei ihr auch mal Marshall im Gespräch, aber das habe ich einfach mal dezent überhört. Dieses Kind schafft es auch so, eine beachtliche Zahl an Unfällen zu produzieren, da muss sie nicht noch extra tollpatschig tun.

 
Für die Kleinste fand ich Marshall aber durchaus eine niedliche Idee, sie versetzt sich noch nicht so in die Rolle und ist einfach von Natur aus noch etwas tapsig. Und süß ist ein Dalmatiner ja auch.
Drei Hunde des Rudels hatten wir also schon mal zusammen, und zusammen mit den Mädels wurden auch schon die ersten Skizzen erstellt, wie die Kostüme aussehen könnten.
Wenig überraschend, dass davon natürlich den Kindergarten-Freunden berichtet wurde. Und genauso wenig überraschend, dass dann von einigen Seiten ein "Cool, will ich auch" kam. Eigentlich hat mich nur überrascht, dass wir nicht ein ganzes Rudel zusammen gekriegt haben - aber dann hätten auch einige der anderen Mamas mitnähen müssen. So kamen "nur" zwei dazu, die entschieden sich für Chase und - Marshall.

Gut, dachte ich, der Kleinen ist das sowieso noch egal, als was sie geht, also wird es bei ihr eben nicht Marshall sondern ein anderer Hund. Unsere Wahl fiel auf Rubble, der ist auch recht klein, von daher passt das doch gut.
Denkste!
Ich fing also an zu nähen und war auch relativ schnell mit dem "Grundgerüst" (noch ohne Kopfbedeckung und Rucksack) fertig. Tja, und dann stellten wir fest, dass es unserem Mini-Mäuschen durchaus nicht egal ist, was sie anzieht...
Sie schnappte sich auf den ersten Blick die (mehrere Nummern zu große) Dalmatiner-Hose und bestand darauf, sie anzuziehen. Ihr kennt bestimmt diesen "will aber!"-Blick kleiner Kinder? Den kann sie gut! Das Rubble-Kostüm hab ich ihr (zunächst) absolut nicht angezogen gekriegt, da hat sie bei jedem Versuch sofort wie am Spieß gebrüllt. Kann sie auch gut...
Tja, was macht man da? Entweder geht sie leer aus oder Mama näht neu. Die Entscheidung fiel nicht schwer...

Nun haben wir halt zwei Marshalls im Rudel, stört ja auch nicht.
Während Pulli und Hose jeweils recht zügig genäht waren, war das "Zubehör" teilweise schon schwieriger. Was ich vorher gar nicht als Problem gesehen hatte, war Marshalls Helm.
Der erste Versuch sah eher wie ein niedlicher Damenhut aus (mein Mann meinte, als Kardinalshut könnte er auch durchgehen...):

Immerhin: als Frisbee ist er gut geeignet, wie meine Töchter schnell festgestellt haben.

Den zweiten Versuch bin ich dann etwas planvoller angegangen und habe vorher ein Papiermodell gebaut. Da konnte ich dann schieben und kleben bis die Form hinkam. Mit dem Ergebnis bin ich jetzt auch zufrieden.

Bei der Mütze von Chase bin ich direkt so vorgegangen, und das hat dann auch auf Anhieb geklappt. Sollte ich mir für solche Projekte also merken.

Und dann kamen die Rucksäcke, die "Pup Packs".Vor allem bei Skye hat mich der Gedanke, man könnte das doch auch die Flügel irgendwie einbauen, nicht losgelassen. Am besten, so, dass man sie je nach Bedarf ausklappen (oder halt rausziehen) kann, und auch wieder verstauen. Und: ich liebe es wenn ein Plan funktioniert:

Im Mittelteil sitzen insgesamt 4 Rückholmechanismen wie man sie vielleicht von Skipässen, Schlüselanhängern etc. kennt. Kleine runde Dinger, aus denen man eine Kordel herausziehen kann, die dann automatisch wieder zurückgezogen wird. Jeder Flügel hat also eine solche Kordel an der Vorder- und eine an der Hinterkante. Das andere Ende ist in dem Endstück befestigt, und so kann man die Flügel tatsächlich ein- und ausfahren.

Als die Große das sah, wollte sie natürlich auch irgendwas "funktionierendes" an ihrem Rucksack haben, sie bekam einen ausklappbaren Schneeanker. Den hat aber mein Mann gebaut ;-)

Dem Mini-Mäuschen habe ich den Rucksack nur aufgeplottet, ein echter hätte sie nur gestört.

Und außerdem hat Marshall einen recht aufwendigen Rucksack, da war ich froh, den nur einmal machen zu müssen. Wobei: auch der sieht komplizierter aus, als er zum nähen dann wirklich ist. Wenn mich aber das nächste Mal meine Schüler in Mathe fragen, wozu man Körpernetze zeichnen können muss, zeige ich ihnen vielleicht das hier:

Die Kostüme wurden seit der Fertigstellung auch immer wieder (schon vor Fasching) mit Begeisterung getragen:

Paw Patrol, zur Zentrale!

Paw Patrol, der Einsatz läuft!

Am Fasching selbst gab es dann im Kindergarten auch noch passende  Schminke dazu.

Nun waren also alle Kostüme fertig und ich holte für wenigstens ein Flatlay-Foto das unfertige Rubble-Kostüm wieder heraus. Und was macht das Mini-Mäuschen? Schnappt sich das Kostüm und findet es plötzlich ganz toll! Nun, da habe ich es eben doch fertig gemacht (es fehlten ja nur noch Säume, Mütze und Rucksack-Plott, das ging also recht schnell).

Und nun hat ausgerechnet die Kleinste eben zwei Kostüme, die sie beide heiß und innig liebt.

Nur auf das Gruppenfoto mit allen "Rudelmitgliedern", die wir nun beisammen haben, hatte sie mal so gar keine Lust und hat sich lieber schmollend auf den Boden gelegt...