Donnerstag, 24. September 2015

Ein Jumpsuit und das An- und Ausziehen

Unsere Große schläft seit einigen Wochen nicht mehr im Schlafsack, sondern mit Bettdecke "wie ein großes Mädchen". Da musste natürlich auch ein besonders schöner Schlafanzug her, und das wurde ein Jumpsuit von Schnabelina.


Ursprünglich hatte ich ihn in Größe 98 zugeschnitten, da sie schon sehr lange 92 trägt und die ersten Sachen da langsam zu klein werden, aber das war dann doch noch zu groß. Da ich dann sowieso an allen Ecken und Enden kürzen musste, hab ich ihn am Bauch überlappen lassen und das Oberteil von außen auf die Hose genäht und dann ganz normal umgeschlagen und gesäumt. Nun sieht man zwar entlang das Bundes zwei Nähte,  aber dafür wirkt es gar nicht mehr wie ein Einteiler, da eben der untere Rand der Oberteils (etwa 2-3 cm breit) locker fällt. Mir gefällt das ganz gut, ich denke, das behalte ich so bei. der Reißverschluss endet unten zwischen den beiden Schichten und ist mit einem kleinen Stück Stoff eingefasst. 


Am Hals habe ich in das Bündchen einen Druckknopf eingesetzt, damit es auch wirklich rundum gut anliegt und nicht nachts der Reißverschluss aufgeht (könnte bei dem nämlich passieren, sobald man ihn oben etwas auseinander zieht).

Die große Maus liebt ihn sehr und da in Schanbelinas Blog schon einige Male die Frage aufkam, wie das denn mit dem selbstständig ausziehen und auf die Toilette gehen funktioniert: Ja, das klappt! Sogar bei einer gerade mal Zweijährigen! Und mitten in der Nacht! Die Geschichte dazu:

Unsere Mädels, vor allem die Große, sind eigentlich sehr unkompliziert ins Bett zu bringen. Zuerst wird zu viert im Elternbett gekuschelt, dabei liest Papa eine Gute-Nacht-Geschichte vor, Mama singt danach ein Schlaflied. Und während die Kleine in meinem Arm mit Fläschchen im Mund einschläft und dann in ihr Bettchen getragen wird, steht die Große auf, läuft vor Papa her in ihr Zimmer, krabbelt dort in ihr Bettchen, Papa singt nochmal ein (anderes) Schlaflied und geht dann raus (oder wird sogar von ihr rausgeschickt). Üblicherweise hört man danach bis zum nächsten morgen nichts mehr von ihr. Ganz, ganz selten ruft sie noch mal nach uns oder kommt einfach noch mal runter zu uns ins Wohnzimmer.
Nun hatte sie aber gestern Nachmittag einen kleinen Powernap gemacht (Mittagsschlaf wird seit einigen Wochen abgelehnt, dafür schläft man dann eben manchmal einfach so beim Kuscheln ein) und war deswegen nicht ganz so müde wie sonst um diese Zeit.
Außerdem ist sie gerade dabei trocken zu werden, und das beschäftigt sie natürlich sehr. Nachts braucht sie aber auf jeden Fall noch eine Windel. Gestern Abend also, beide Kinder waren im Bett (oder sollten es sein), hörte ich plötzlich von oben ein rumoren. Also hab ich mal nachgeschaut und meinen Augen nicht getraut: Madame stand splitterfasernackt im Badezimmer und schob gerade ihren Hocker ans Waschbecken, um sich die Hände zu waschen. Auf meine Frage, was sie denn da mache, kam: "Ich hatte eine Bäh-Windel!"
Ähhhm ja... was soll man da noch sagen?
Als erstes hab ich einen ängstlichen Blick in Richtung Klo geworfen und mal vorsichtig gefragt, wo die Windel denn nun ist (man weiß ja nie...), aber die hatte sie tatsächlich fein säuberlich zusammengerollt in den Windeleimer gesteckt (wenn auch noch nicht verschwinden lassen, aber den Mechanismus kennt sie einfach nicht). Und ja, die war wirklich schon recht nass. 
Ich war ganz schön beeindruckt!
Beim Anziehen hab ich ihr dann doch ein bisschen geholfen, spätestens mit dem zweiten Ärmel hat sie allein meistens noch Schwierigkeiten.

Den nächsten Knaller gab es dann kurz drauf: Sie wollte unbedingt noch mal mit runter kommen und hat dort auch noch eine Weile ruhig gespielt. Nach einer Weile fragten wir sie dann, ob sie nicht doch mal so langsam in Bettchen wolle. Sie: guckt von ihrem Spiel hoch, überlegt einen Moment und marschiert ohne ein Widerwort zur Tür. Ohne Widerworte so lange, bis mein Mann zusammen mit ihr raufgehen wollte. Nein, sie meinte, das könne sie jetzt alleine... Übers Babyphon hörten wir es dann auch in ihrem Bett rascheln, aber kurz drauf fiel ihr dann ein, dass sie bitte noch eine Milch haben wolle und sie stand wieder unten. Diesmal durfte Papa dann - mit Milchfläschchen - mit rauf und das hat sie dann gemütlich im Bett getrunken und danach war dann auch wirklich Ruhe.

Bis  4 Uhr nachts, da hatten wir (bei unserem sonst perfekt durchschlafenden Kind...) nochmal ein ähnliches Spiel mit dem Schlafanzug: Diesmal hatte sie die Windel noch an (oder schon wieder - heute morgen hab ich nämlich festgestellt, dass die Hinterseite vorne war, und DAS hab ich nicht so angezogen), den Schlafanzug aber auch wieder ausgezogen und stand im Flur. Ich gestehe, da hatte ich dann aber wenig Lust auf längere Töpfchenaktionen und hab sie zwar gelobt, aber trotzdem wieder eingepackt und diesmal mit in unser Bett gesteckt. Nachdem kurz vorher die Kleine 1,5 Stunden lang durchs Bett getobt ist, und ich gerade wieder eingeschlafen war als die Große dann auf dem Flur stand, wollte ich einfach nur schnell wieder ins Bett. Jaja, Mama kann alles, außer schlafen - manchmal ist da was dran!

Und gerade beim Tippen höre ich es hinter mir rascheln und stelle fest, dass ich vergessen habe, die Tür zum Nähzimmer zu schließen und die Kleine dort gerade Garnrollen ausräumt. Naja, besser als Nadeln. Familienchaos halt...

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